Oel auf Leinwand

145 x 118 cm, gerahmt

Unten rechts signiert und datiert: «M Lauterburg 1940»

Das Gemälde wird in der bei Brachmann 1963 erschienen Publikation auf Seite 22 eingehend beschrieben (die Publikation ist im Kaufpreis enthalten und wird dem Werk beigegeben):

«In der Wandelhalle des Berner Rathauses hängen an den schmalen Seitenwänden zwei grosse Blumenbilder Lauterburgs. Lilien heben sich in reinem Weiss von den roten und blauen Tüchern des Hintergrundes ab. Gegenüber breitet sich die Pracht eines grossen Strausses mit Gladiolen, Lilien, Rosen, Levkojen, Feuerlilien in quellender Fülle aus, ein Orchester von Farben und Blüten, zu dem eine Kerze und die Maske ein stilles Andante bilden. Ein ähnliches Blumenstück von 1940 in Privatbesitz [das hier angebotene Gemälde] vereinigt Feuerlilien, Begonien, Fingerhut, Gladiolen, Rittersporn, Margeriten zu einem Blumenkosmos, der über alle Begrenzungen hinauszublühen, zu drängen scheint. Diese üppige Entfaltung der Blumen wird aber bei aller Natursinnlichkeit der Farben und des Blühens wieder zur künstlerischen Form vergeistigt, zu jener Identität von Sein und Schein entwirklicht, wie nur die Malerei sie erfassen und erkennbar darstellen kann. Ein unterirdisches Rauschen von Musik strömte durch die Seele des Malers. Aus einer Sympathie für Rubens und Liszt malte Lauterburg in den stillen Geschöpfen Blumen bisweilen wie in diesen grossen Blumenstillleben eine Unendlichkeit an Farbe, Weite, Tiefe, Gestalt und Leben. Der fast scheue, dem Nächtlichen zugeneigten Maler brachte in einer glücklichen Stunde auch die farbige Sinnespracht des Tages zu künstlerischer Entfaltung.»

Ausstellung:
Dauerleihgabe an die Ziegelei Etzelkofen, ab 1984 bis zirka 2004

Literatur:
Martin Lauterburg. Einleitung: Ulrich Christoffel. München: F. Bruckmann, 1963, Katalog-Nr. 36

Provenienz:
Ella Rüfenacht, Bern (1940), verso mit Etikette
Wechselnder Besitz
René Schachtler, Burgdorf (spätestens ab 1984)
Wechselnder Privatbesitz
Schweizer Kunsthandel (2017)
Privatbesitz, Bern