Stehender Knabenakt

Otto Meyer-Amden, um 1920-1925

Bleistift auf cremefarbenem Velin

27,5 x 18,5 cm, in Echtgoldleiste gerahmt

Mit der Inventar-Karte aus dem Nachlass

Sehr detailliert ausgearbeitete, typische Zeichnung des Künstlers. Mit einem skizzierten Herz im linken Mittelgrund.

Otto Meyer-Amden gehört zu den bedeutendsten Schweizer Kunstschaffenden des 20. Jahrhunderts. Ernst Ludwig Kirchner schrieb nach Meyers Tod 1934: «Die grosse Liebe zu den Dingen und zur Kunst spricht aus jedem Strich». Die Knabenakte des Künstlers – ein Motiv, das in allen Schaffensphasen auftaucht – steht in der Tradition der Kulturtheorie des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts: «Um 1900 wurde die Verknüpfung von Jugend, Männlichkeit und Schönheit neu belebt und der Jünglingskörper zum epochedefinierenden Symbol eines Aufbruchs zu spiritueller und gesellschaftlicher Erneuerung erhoben.» (zit. nach: Anita Haldemann, Individuum und Gemeinschaft. Zu Otto Meyer-Amdens Jünglingsakten und Schulbildern, in: Zwischentöne (s.o.), S. 15).

Der Maler und Zeichner wird auch international mit grossem Interesse wahrgenommen: Bereits 1934 publiziert Oskar Schlemmer eine Monografie über den Künstler, zudem wurde sein Schaffen in der “Exhibition of 20th Century German Art” in London (1938), auf der Documenta in Kassel oder 1985 in der Ausstellung «100 Jahre Kunst in Deutschland» in Ingelheim gezeigt.

Vergleiche:
Eine Darstellung des wohl gleichen Knaben, jedoch nur als frontale Halbfigur, ist im Auktionshaus Karl&Faber am 6. Dezember 2017 unter der Lot. Nr. 734 für CHF 7’000.00 versteigert worden.

Ausstellungen (Vergleiche):
Otto Meyer-Amden, Kunsthaus Zürich, 1953, Kat.-Nr. 203
Otto Meyer-Amden, Kunsthalle Basel, 15.7.– 9.9.1979, Kat.-Nr. 218

Provenienz:
Direkt vom Otto-Meier Amden-Nachlass erworben und seit dann in der gleichen Schweizer Privatsammlung.

→ Preis

Reserviert